In zweiten Teil des «Stress adé Blogs» schauen wir uns an, wie wir Stress effektiv bewältigen können. Dazu gibt es je nach Stressfaktor unterschiedliche Bewältigungsstrategien und Tipps für das langfristige Stressmanagement und mehr Resilienz von Stressexpertin Evi Giannakopoulos.

Wie manage ich mein Stresslevel?

Die eine oder einzig richtige Bewältigungsstrategie gibt es nicht. Sie entwickeln Ihre persönliche Strategie, indem Sie geeignete Aktivitäten suchen, die das Gleichgewicht zwischen Belastung und den eigenen Ressourcen wieder herstellen. Dabei hilft folgende Vorgehensweise:

Dabei hilft folgende Vorgehensweise:

Äussere Stressfaktoren lassen sich durch optimierte (Selbst-)Organisation verringern:

  • Arbeitsorganisation anpassen
  • Zeitmanagement (priorisieren, To-Do-Listen etc.)
  • In ein positives Arbeitsklima investieren: Sich Zeit nehmen für informellen Austausch und die Pflege von Beziehungen, sich gegenseitig Wertschätzung geben, klar kommunizieren, klärende Gespräche führen (z.B. mit Vorgesetzten über Erwartungen und Ziele)
  • Unterstützung suchen / Aufgaben delegieren
  • Belastungen ernst nehmen / «Nein» sagen

Innere Stressfaktoren lassen sich durch (Selbst-)Reflexion und Entspannung vermindern:

  • Leistungsgrenze akzeptieren
  • Leistungsansprüche regeln
  • Innere Distanz zu Arbeitsaufgaben schaffen
  • Erwartungen anpassen
  • Ressourcen aktivieren / Selbstwirksamkeit fördern
  • Perspektivenwechsel / Reframing / positives Mindset
  • Entspannung, Bewegung, gesunde Ernährung

Langfristig weniger Stress

Auch wenn wir das vielleicht nicht mehr hören können: Unsere Einstellung und der bewusste Umgang mit schwierigen Situationen sind jene Faktoren, die unsere Bewältigungskompetenz beeinflussen und damit auf unser Resilienzkonto einzahlen.

Was bedeutet Resilienz?

Resilienz ist die mentale und emotionale Widerstandsfähigkeit in uns. Die innere Haltung ist entscheidend. Das ist keine Frage des Talents, sondern der Strategie. Entweder sind wir Teil des Problems oder Teil der Lösung. Bei der Förderung der eigenen Resilienz spielen die sieben Säulen innerer Stärke eine zentrale Rolle.

Die gute Nachricht: Stressresistenz und damit Resilienz sind nicht angeborene Persönlichkeitsmerkmale, sie können entwickelt und trainiert werden.

Tipps der Stressexpertin

Im (Arbeits-)alltag

Achtsamkeit: Seien Sie sich stets dem gegenwärtigen Moment bewusst (Achtsamkeitstraining), um den Überblick zu behalten und frühzeitig agieren zu können, statt reagieren zu müssen.

Zeitfenster & Arbeitsinseln: Arbeiten Sie in Zeitfenstern. Nutzen Sie verschiedene «Arbeitsinseln», wie z.B. das Schreiben eines Artikels am Küchentisch statt im Büro oder auf der Terrasse des Lieblingscafés mit dem Ziel, in zwei Stunden Version 1 erstellt zu haben. Andere Räume bieten einen Perspektivenwechsel, können inspirieren und neue Lösungswege hervorbringen.

Positive Mindset: Streben Sie eine gute mentale Planung (Mentaltraining, innere Einstellung überprüfen) an. Ein Beispiel zur Einstellung: «Ich freue mich auf das Neue, auch wenn ich noch nicht weiss, wie es genau sein wird.» «Ich finde sicherlich eine gute Lösung.» anstatt zu denken «Ich habe keine Zeit! Ich komme zu nichts! Das wird alles nur schlimmer!» Eine positive Einstellung schenkt Energie und verhilft Ihnen zu Höchstleistungen.

Für grössere Projekte

Regnose statt Prognose: Eine Strategie aus der Zukunftsforschung. Eingeleitet durch die Frage «Was wäre wenn…» wird ein Prozess ausgehend vom Ziel in der Zukunft, gedanklich Schritt für Schritt rückwärts bis zur Gegenwart betrachtet. Um das «big picture» zu erhalten, schliessen wir sowohl berufliche als auch private Aspekte ein. Im Gegensatz zur Prognose, die Angst machen und lähmen kann, führt man bei der Regnose den Blick vom erreichten Ziel aus zurück. Mutiger, motivierter und zuversichtlicher sind Chancen besser erkennbar und ganz intuitiv erscheint eine «how to get there» Vision.

Investition in die Zukunft

Alle guten Tipps nützen natürlich nur, wenn sie auch tatsächlich umgesetzt werden. Also: Packen wir es an, nehmen wir uns die Zeit, uns mit uns selbst zu beschäftigen und investieren wir damit in unsere Resilienz.

Denn: Resilienz wird – die Pandemiesituation hat es uns anschaulich vor Augen geführt – wohl einen der Schlüsselfähigkeiten der Zukunft werden.


Teil 1 verpasst?

Im ersten Teil des «Stress adé Blogs» begeben wir uns auf Spurensuche und versuchen, das Phänomen Stress besser zu verstehen, um uns dadurch eine geeignete Bewältigungsstrategie zurechtlegen zu können.


Ab ins Training!

Stressbewältigung und Resilienz wollen gelernt sein: Trainieren Sie mit uns und unseren Angeboten Ihre Fähigkeit zur Stressbewältigung und bauen Sie nach und nach Ihre Resilienz aus.

Das Trainingsprogramm: Skilltrainer | Resilienz


Quellen

WK Blog | #wiägahtswiiter? – Stressfaktor Coronavirus: Teil 1
WK Blog | #wiägahtswiiter? – Stressfaktor Coronavirus: Teil 2
Stress-No-Stress | Online-Stresstest
Smart & Young für jungi Kauflüüt «Don’t stress me out!» vom 3. Juni 2020
Referat von Daniela Alagna
Digital Smart Monday «Mit Resilienz gegen Stress» vom 10. Mai 2021
Referat von Evi Giannakopoulos, Gründerin und Inhaberin von stress away®