Im März haben wir mit Maria Hagedorn, Leiterin Marketing und Kommunikation, über die Herausforderung ein Team remote aus dem Homeoffice zu führen, gesprochen. Acht Monate später arbeitet ihr Team nun wieder hauptsächlich von zuhause aus. Uns interessiert: Was ist dieses Mal anders? Welche Learnings ziehen wir aus dem Frühjahr?

Maria, seit Mitte Oktober arbeitet dein Team wieder hauptsächlich im Homeoffice? Was ist dieses Mal anders als noch im März?

Wir sind im Homeoffice gut eingerichtet und als Team gut eingespielt. Homeoffice oder Office: Wir sind gewissermassen routiniert. 🙂 Die Erfahrung vom Frühling kommt dem natürlich zugute. Anders als damals ist heute die Geschäftsstelle für unsere Mitglieder, Kundinnen und Kunden geöffnet, was bedeutet, dass immer jemand vor Ort ist. Das braucht eine gute Absprache und Koordination untereinander, was ganz gut funktioniert. Der grosse Unterschied zur Lockdown-Zeit macht meiner Meinung nach die Ungewissheit, wie lange das Ganze noch dauert, wie lange wir so arbeiten und uns hauptsächlich virtuell begegnen… Dies braucht viel Ausdauer und Geduld, und für den Arbeitsalltag praktikable Lösungen, die für eine längere Zeit funktionieren. Wir sind gut aufgestellt und in Kontakt – im Team aber auch individuell. Das ist meiner Meinung nach eine der Voraussetzungen, als Team gut über den Winter zu kommen.

In Blogbeitrag vom März hast du erzählt, dass sich dein Team online täglich zu Team-Meetings trifft, ihr Zoom After Work Sessions oder auch virtuelle Kaffeepausen macht? Ist das auch dieses Mal so?

Wir haben die Team-Meeting-Kadenz während dem Lockdown «nadisna» reduziert und sind bei einem wöchentlichen Rhythmus gelandet, der auch heute gut funktioniert. Die freiwillige virtuelle Kafipause und die Afterwork Session erleben demnächst ein Revival. Wenn Homeoffice zur Regel und die physische Begegnung immer seltener werden, sind andere, neue Gefässe für «den lockeren Schwatz» gefragt. Ich selber freue mich besonders auf die Afterwork Session – da war die Stimmung im Frühling immer sehr heiter. Das tut in einer nicht ganz einfachen Zeit wie dieser einfach gut. 🙂

Stichwort: Führen eines Teams: Welche Learnings nimmst du aus der ersten Homeoffice-Phase mit?

In Kontakt bleiben – im Team und individuell – und gut organisiert sein.

Zurzeit finden in vielen Firmen die Jahresgespräche statt. So auch beim Kaufmännischen Verband Zürich. Finden diese in deinem Team online statt?

Ich richte mich bei der Durchführung der Gespräche nach meinen Kolleginnen und Kollegen. Sie entscheiden, ob das Gespräch virtuell, mit Abstand in einem Sitzungszimmer in der Geschäftsstelle oder draussen auf einem «Bänkli» irgendwo in Zürich stattfindet. Ich freue mich sehr auf die Gespräche, denn sie geben uns die Gelegenheit, innezuhalten und einen Blick zurück und einen nach vorne zu machen.

Im März hast du als nächste Herausforderung den Umgang mit der physischen und psychischen Gesundheit genannt. Wie handhabst du das Thema in deinem Team?

Das ist und bleibt ein grosses Thema. Es ist sehr vielfältig und sehr individuell. Das Empfinden ist sehr unterschiedlich, jeder geht mit der aktuellen Situation anders um. Deshalb habe ich kein Patentrezept für den Umgang damit. Ich versuche stets aufmerksam zu beobachten, zuzuhören und zu spüren, wo der Schuh drückt und suche dann gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen nach individuellen Lösungen. Ich wünsche uns allen, dass wir physisch und psychisch gesund bleiben und guten Mutes durch die komplizierte Zeit kommen.


In einem nächsten Beitrag erzählt uns Daniela Wernli, Verantwortliche Jugendstelle, von ihrer Erfahrung in Homeoffice-Zeiten eine Weiterbildung zu starten.