Die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern, ist sowohl für Mitarbeitende, Unternehmen und die Gesellschaft von grosser Bedeutung. Wir nutzten den Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, um uns diesem Thema zu widmen. Petra Buck – HR Generalistin beim Kaufmännischen Verband Zürich – erklärt im Interview wie man mit mentaler Belastung im Job umgeht.

Liebe Petra, was kann man tun, wenn man befürchtet, dass ein Team-Mitglied übermässig erschöpft ist?

Wenn man befürchtet, dass ein Teammitglied übermässig erschöpft ist, ist es wichtig, offen und einfühlsam mit dieser Person zu sprechen. Man könnte das Gespräch mit einem persönlichen Check-in beginnen, um zu zeigen, dass man sich um ihr Wohlergehen kümmert. Dabei sollte man die Situation sachlich ansprechen und Verständnis für ihre Herausforderungen zeigen. Es könnte auch hilfreich sein, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, wie die Arbeitsbelastung besser bewältigt oder Ressourcen genutzt werden können, um die Erschöpfung zu reduzieren.

Welche Ressourcen haben Mitarbeitende, die befürchten in ein Burnout zu laufen?

Das Bewusst sein für Mentale Gesundheit kann man durch Schulungen und Workshops gefördert werden.

Schulungen und Workshops: Unternehmen organisieren oft Schulungen und Workshops zur Sensibilisierung für mentale Gesundheit und zur Förderung von Stressbewältigungsstrategien. Solche Programme können Mitarbeitende dabei unterstützen, Warnzeichen für Burnout zu erkennen, gesunde Bewältigungsmechanismen zu entwickeln und die Selbstfürsorge zu stärken. z. B. Resilienztraining bei der KV Business School.

Flexible Arbeitsregelungen: Flexibilität in den Arbeitsregelungen kann eine wichtige Ressource sein, um Burnout vorzubeugen. Das kann die Möglichkeit umfassen, von zu Hause aus zu arbeiten, flexible Arbeitszeiten zu haben oder Urlaubstage zur Regeneration zu nutzen. Diese Flexibilität ermöglicht es Mitarbeitenden, ihre Arbeitsbelastung besser zu managen und eine gesunde Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten.

Zugang zu professioneller Hilfe: Unternehmen können ihren Mitarbeitenden den Zugang zu professioneller Hilfe erleichtern, indem sie Partnerschaften mit Therapeuten, Psychologen oder psychiatrischen Einrichtungen eingehen. Das kann die Form von Mitarbeiterressourcenzentren, Empfehlungen für externe Dienste oder die Unterstützung bei der Vereinbarung von Terminen für Therapiesitzungen annehmen.

Gesundheitsfördernde Programme: Unternehmen können auch Programme zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens ihrer Mitarbeitenden anbieten. Dazu gehören z. B. Programme zur Stressbewältigung, Bewegungsförderung, Ernährungsberatung oder Yoga-Kurse. Diese Programme tragen dazu bei, die körperliche und mentale Gesundheit der Mitarbeitenden zu stärken und damit das Risiko für Burnout zu verringern. Betriebliches Gesundheitsmanagement – es ist nicht mit einem Früchtekorb getan!

Wie wichtig ist die Rolle des Unternehmens bei mentaler Gesundheit am Arbeitsplatz?

Die Rolle des Unternehmens bei der Förderung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz ist von entscheidender Bedeutung. Unternehmen sollten eine Kultur der Offenheit und Unterstützung schaffen, in der Mitarbeitende über ihre mentalen Gesundheitsprobleme sprechen können, ohne Angst vor Stigmatisierung oder negativen Konsequenzen zu haben. Dazu gehören auch Massnahmen wie regelmäßige Schulungen zum Thema mentale Gesundheit, flexible Arbeitszeiten zur Förderung der Work-Life-Balance oder Zugang zu Therapeuten. Indem Unternehmen die Bedeutung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz anerkennen und entsprechende Unterstützung bieten, können sie nicht nur das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden verbessern, sondern auch die Produktivität und das Engagement steigern.


Autorin

Petra Buck ist HR Generalistin und Lohnexpertin beim Kaufmännischen Verband Zürich.


Wollen Sie Ihr Mindset verändern? Dann kann unser Blogbeitrag «Mit mentaler Stärke zum positiven Mindset» Ihnen dabei helfen.