Aktuelle Studien zur Alterung der Gesellschaft und zur Beschäftigungspolitik in der Schweiz zeigen, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Ein smartes Altersmanagement in Unternehmen, umfangreiche Weiterbildungen und eine gezielte Planung der letzten Karrierephase ist angezeigt.

Beim Thema «ältere Arbeitnehmende» denken wir oft an die Schwierigkeiten, die mit der Stellensuche und dem Altersrücktritt verbunden sind. Die wenigsten sprechen dabei auch die betrieblichen Massnahmen an, mit denen die Arbeitsmarktfähigkeit ‒ insbesondere der Generation 45+ ‒ gestärkt werden kann. Dabei nehmen Betriebe eine immer aktivere Rolle in der Karriereplanung ein. Sie werden zunehmend aufgefordert, Weiterbildungen (ob berufsorientiert, betrieblich organisiert oder auf Tertiärstufe) zu unterstützen.

Die politische Allianz unabhängiger Arbeitnehmer- und Berufsverbände «die plattform» hat eine Mitgliederumfrage zum Thema durchgeführt. Aufbauend auf die Resultate haben Fachpersonen der «plattform» Empfehlungen verfasst, wie Arbeitgebende und Arbeitnehmende rechtzeitig dafür sorgen können, dass Arbeitskräfte für die Zukunft gerüstet sind und ihren Altersrücktritt flexibel gestalten können.

Ob Grossbetrieb oder KMU: Es lohnt sich, ein passgenaues Altersmanagement zu etablieren. Es stellt die Chancengleichheit und den Wissenstransfer im Unternehmen sicher und wird älteren Arbeitnehmenden künftig ermöglichen, länger im Erwerbsprozess zu bleiben. Auch führt es zu gegenseitiger Verbindlichkeit zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden und ist Ausdruck einer wertschätzenden Kultur. Diese wiederum schafft Vertrauen und Vertrauen fördert die Motivation, Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden ‒ von Berufseinsteigern bis hin zur Generation 45+. Für Unternehmen sind drei Handlungsebenen dabei zentral:

 

Kulturwandel und Werte

Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden und Führungskräfte für das Thema Altersmanagement und sorgen Sie für mehr Transparenz und Diversität.

 

HR- und Management-Massnahmen

Fördern Sie eine diskriminierungsfreie und unvoreingenommene Rekrutierung sowie eine gezielte Nachfolgeplanung, um dem Verlust von Know-how vorzubeugen.

 

Rahmenbedingungen

Entwickeln Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitenden individuelle Lösungen für die Arbeitsorganisation und -gestaltung, Arbeitsflexibilität und Vereinbarkeit, das Gesundheitsmanagement sowie den Altersrücktritt.

 

HR-Verantwortlichen und Führungspersonen steht der vollständige Leitfaden «Smartes Altersmanagement für das Unternehmen 2.0» kostenlos auf die-plattform.ch zur Verfügung. Neben der Bekämpfung von altersbezogener Diskriminierung und der Stärkung der Arbeitsmarktfähigkeit setzt sich «die plattform» auch auf gesetzlicher Ebene für eine umfassende Strategie zur Reform der Altersvorsorge ein. Dazu gehören u.a. Finanzierungsmassnahmen, um die Schweizer Vorsorgeeinrichtungen zu stabilisieren und monetäre Anreize (Glättung der Pensionskassenbeiträge, rentenbildende Beiträge bei der AHV usw.) und die Beschäftigung älterer Berufsleute über das Referenzalter hinaus zu fördern. Nur mit einer Mischung aus Sensibilisierung, betrieblichen Massnahmen und der Aufhebung des fixen Rentenalters kann ein entsprechender Kulturwandel in unserer Gesellschaft angestossen werden.


Die plattform

Die plattform ist die politische Allianz unabhängiger und lösungsorientierter Arbeitnehmer- und Berufsverbände. Mit rund 88’000 Mitgliedern agiert sie im Interesse der Dienstleistung- und Wissensberufe.

Sie arbeitet an innovativen Lösungen in bildungs-, sozial- und wirtschaftspolitischen Dossiers und möchte Erwerbstätige befähigen, ihr Potenzial über den gesamten beruflichen Werdegang hinweg zu entfalten. Für die plattform sind starke und selbstbewusste Berufsleute der Grundstein für eine moderne und offene Gesellschaft.

Zahlreiche politische Geschäfte des Kaufmännischen Verbands, der zu den Gründungsmitgliedern gehört, werden als gemeinsame plattform-Themen betreut. So stehen bis Ende 2020 weiterhin wichtige Weichenstellungen bei den Beziehungen mit der EU, der Reform der Altersvorsorge und der Aktivierung des weiblichen Fachkräftepotenzials auf der politischen Agenda.

Weitere Informationen zur «plattform»

 


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