In der heutigen Arbeitswelt läuft die Selektion von Mitarbeitenden ziemlich anders als noch vor zehn oder fünfzehn Jahren. Neue Technologien, Outsourcing, Spezialisierung und die Globalisierung haben auch die Arbeit der Personalabteilungen verändert.

Briefe schreiben und sich in einem persönlichen Gespräch kennenlernen ist gerade in grösseren Unternehmen nicht mehr zeitgemäss. Wir zeigen auf, wie eine Rekrutierung in der heutigen Arbeitswelt abläuft.

Bewerbungsunterlagen

Die Personalverantwortliche erhält diese elektronisch via E-Mail oder über ein Online-Bewerbungsformular zugestellt

Vorselektion

Diese erfolgt anhand vordefinierten Kriterien. In den nächsten Jahren werden immer mehr Dossiers anhand von Algorithmen vorselektioniert. Es kann auch sein, dass die zuständige Person in einem Service Center im Ausland sitzt. Der Bewerber merkt dies allerdings in den wenigsten Fällen.

Vorauswahl

Kommt der Kandidat in die Vorauswahl werden Telefon- oder Videointerviews geführt, um einen ersten Eindruck zu gewinnen und einige Fragen zu klären wie bspw. die Motivation für die Stelle, wieso man die jetzige Stelle verlassen möchte oder auch Gehaltsvorstellungen.

Interview

Hat man diesen Prozess erfolgreich hinter sich gebracht, ist der nächste Schritt das Interview. Das Vorstellungsgespräch erfolgt meist mit zwei Personen, dem Linienvorgesetzten und der oder dem Personalverantwortlichen. Im Gespräch geht es ums gegenseitige Kennenlernen. Es werden gezielt Fragen zur Persönlichkeit, zum Fach- und Erfahrungswissen gestellt. Dabei wird geprüft, wie ein Bewerber sich präsentiert und sich in bestimmten Situationen verhält.

Testverfahren

Zusätzlich werden immer häufiger (Online-)Testverfahren eingesetzt, um bestimmte Persönlichkeitseigenschaften oder berufsrelevante Verhaltenskompetenzen und Einstellungen noch auf anderem Weg abzufragen. Die Unternehmung möchte ein möglichst gutes «Matching» hinbekommen. Aus diesem Grund wird alles darangesetzt, herauszufinden, welcher Bewerber für die Stelle und das Unternehmen am geeignetsten ist.

Geduld

Die Konkurrenz ist riesig, auf eine ausgeschriebene Stelle gehen teilweise bis zu 200 Bewerbungen ein. Dies erfordert vom Bewerber einerseits Verständnis für den Prozess, andererseits aber auch eine gute Kommunikation mit den involvierten Personen und manchmal auch viel Geduld.

Aufgrund der grossen Anzahl an Bewerbungen wird die Direktansprache immer wichtiger. Insbesondere für spezielle Funktionen werden potentielle Kandidaten oft via Soziale Medien wie XING oder LinkedIn direkt angesprochen. Die Suche erfolgt über «Keywords». Deshalb ist es wichtig, dass diese Begriffe präzis im Profil erscheinen. Potentielle Interessenten müssen Ihre Profile aktiv bewirtschaften und pflegen. Überlegen Sie sich: Was zeichnet mich als Person aus?  Welchen Mehrwert bringe ich einem Unternehmen? Was biete ich an? Welche Jobfunktionen hatte ich in meiner bisherigen Karriere? Nur mit einem individuellen und aussagekräftigen Profil werden Sie sichtbar und interessant für einen potentiellen neuen Arbeitgeber.

Trotz der neuen technischen Möglichkeiten ist das Ziel einer Rekrutierung ist dasselbe geblieben: Beide Seiten möchten herausfinden, ob man zueinander passt. Und am Ende fällt dieser Entscheid zwischen zwei Menschen. Alle anderen Prozessschritte sind lediglich Hilfsmittel für die Entscheidungsfindung.


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