In den meisten Unternehmen wird von September bis November das Budget für das Folgejahr erstellt. Lohnforderungen müssen angemeldet werden, bevor die Budgetphase beginnt. Wir haben Tipps für das erfolgreiche Lohngespräch.

Eine gute Vorbereitung

Überlegen und notieren Sie sich, was Sie in den letzten Monaten geleistet haben. Machen Sie einen schriftlichen Jahresrückblick mit Highlights, Turbulenzen, Baustellen, Erkenntnissen. Was macht Sie für den Arbeitgebenden und Ihre/n Vorgesetzte/n wertvoll? Was zeichnet Sie im positiven Sinne aus? Besonders wichtig sind zusätzliche und/oder neue Aufgaben und/oder Weiterbildungen, die Ihren Wert für das Unternehmen steigern.

Kennen Sie Ihren Marktwert

Verschiedene Lohnrechner können Ihnen eine realistische
Lohnbandbreite aufzeigen. Zum Beispiel:
handelszeitung.ch/management/lohnvergleich

Wo stehen Sie im Marktumfeld?

Verengen Sie Ihre Lohnvorstellungen entsprechend folgender Faktoren:

  • Region (Zürich, Genf) Branche (Finanz-, Pharma-, Werbebranche etc.), Betriebsgrösse (KMU, Grosskonzern etc.)
  • Funktion und Verantwortung: fachlich (Schlüsselstellung im Unternehmen) oder personell (Führungsaufgabe, Teamleitung)
  • Grosses Erfahrungswissen (Know-how), Erfolgsausweise aus der Praxis, Abschlüsse anspruchsvoller Aus- und Weiterbildung

Definieren Sie für sich einen realistischen Verhandlungsspielraum und eine Schmerzgrenze.

Machen Sie sich Gedanken

  • Was macht Sie für den Arbeitgeber und Ihre/n Vorgesetzte/n wertvoll?
  • Notieren Sie Ereignisse, die Ihre Lohnforderung sachlich untermauern, z.B. positive interne und externe Rückmeldungen zu Ihrer Arbeitsleistung (z.B. von Kunden und Vorgesetzten) oder über Herausforderungen, die Sie erfolgreich gemeistert haben.

Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt

Für die Wahl des richtigen Moments ist Fingerspitzengefühl gefragt. Unterschätzen Sie auch die Tagesform Ihres Chefs nicht und wählen Sie einen günstigen Moment. Da viele Unternehmen im 3. Quartal das Budget für das folgende Jahr erstellen, ist es zu diesem Zeitpunkt optimal, mit Ihrer vorgesetzten Person den Lohn zu besprechen.

Im Gespräch

  • Argumentieren Sie mit konkreten Erfolgserlebnissen.
  • Beschreiben Sie neu übernommene Aufgaben und neu erworbenes Know-how (Zusatznutzen für das Unternehmen seit letzter Lohnrunde).
  • Zeigen Sie auf, was Ihnen an Ihrer Arbeit Freude bereitet und Sie jeden Tag motiviert.

Weitere Lohnbestandteile

  • Sprechen Sie über variable Lohnbestandteile, sobald Sie feststellen, dass die Anpassung des Fixlohnes aus Sicht der vorgesetzten Person keine Option darstellt. Möglichkeiten sind: Boni, Provisionen oder Fringe Benefits. Das können beispielsweise die Vergütung von Fahrkosten, ein Geschäftsauto, ein Mobiltelefon, die Möglichkeit für Home-Office oder eine berufsbegleitende Weiterbildung sein.

Nach dem Gespräch

  • Bedanken Sie sich nach dem Gespräch bei Ihrer vorgesetzten Person mit einer freundlichen E-Mail. Fassen Sie die getroffene Vereinbarung und das weitere Vorgehen kurz zusammen und lassen Sie sich dies bestätigen.

Achtung, unbedingt vermeiden

  • Mit persönlichen Verhältnissen argumentieren
  • Klagen oder drohen
  • Unsicheres Auftreten
  • Unrealistische Forderungen (zu viel oder zu wenig)

Wünschen Sie eine persönliche Lohnberatung? Unsere Lohnberaterin steht Ihnen gerne zur Verfügung. Zudem können Sie die Lohnempfehlungen bestellen und sich besser einschätzen. Ebenfalls bieten wir ein Merkblatt zum Thema an. Für Mitglieder des Kaufmännischen Verbandes kostenlos.