Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt 2020 kräftig durchgeschüttelt. Trotzdem ist über die Hälfte der Berufstätigen bereit, 2021 den Job zu wechseln, wie eine Studie* im Auftrag des beruflichen Netzwerks XING
zeigt. XING Schweiz Geschäftsführer Robert Bertschinger kommentiert für uns die Resultate.

*Im Dezember 2020 wurden in der Deutschschweiz 501 erwerbstätige Personen ab 18 Jahren mittels Online-Panel befragt.

Lust auf berufliche Herausforderungen bleibt konstant

der Berufstätigen sind 2021 für einen Jobwechsel bereit (56% 2020). 16% davon haben bereits konkrete Pläne. Weitere 38% sind offen für einen Wechsel, haben aber noch keine konkreten Schritte unternommen. Der Grossteil der Befragten (87%) ist mit dem Job sehr oder eher zufrieden. Auch dieser Wert liegt auf dem Niveau des Vorjahres.

Jüngere hegen vermehrt konkrete Wechselpläne

der 18- bis 29-Jährigen haben bereits Pläne, den Job zu wechseln (20% Anfang 2020). Insgesamt abgenommen hat die Wechselbereitschaft bei den über 50-Jährigen. Mit 37% liegt diese 9% unter dem Vorjahreswert von 46%.
ROBERT BERTSCHINGER: «Arbeitnehmende über 50 gehen tendenziell ein grösseres Risiko ein, wenn es an einer neuen Stelle nicht funktioniert und sie sich kurzfristig umorientieren müssen.»

Pandemie hemmt aktive Jobsuche

der Arbeitnehmenden hält — trotz allgemeiner Wechselbereitschaft — die Corona-Pandemie davon ab, aktiv nach
einer Stelle zu suchen. Deutlich höher ist dieser Wert bei den 18- bis 29-Jährigen: 68%. Besonders betroffen davon sind Mitarbeitende im Handel.
BERTSCHINGER: «Der Anteil der Arbeitnehmenden, die von sich aus den ersten Schritt machen, hat abgenommen. Unternehmen sind deshalb umso mehr gefordert, auf mögliche Kandidaten/ Kandidatinnen zuzugehen.»

Mittlere Führungsebene leicht weniger zufrieden

anstelle von 90% (2020) der Fachkräfte des mittleren Managements sind gleich zufrieden mit ihrer Stelle wie im Vorjahr. Fachkräfte ohne Führungsverantwortung und Mitglieder des höheren Managements sind hingegen mindestens gleich zufrieden. BERTSCHINGER: «Wenn gewohnte Führungsmethoden unter den neuen Bedingungen (Homeoffice, virtuelle Zusammenarbeit) nicht mehr gleichermassen funktionieren, kann das zu Stress führen.»

Jüngere sorgen sich um ihren Arbeitsplatz

der Befragten haben Angst vor Jobverlust. Von den 18- bis 29-Jährigen sind es mit 46% fast die Hälfte. Am meisten sorgen sich mit 56% Berufstätige aus dem Sektor Handel, gefolgt von Industrie und Gewerbe (39%) sowie Dienstleistungen (36%). BERTSCHINGER: «Jüngere sind in ihrem Beruf oft noch nicht so stark etabliert. Zudem arbeiten sie verstärkt in Branchen, die von der Pandemie besonders betroffen sind: Unterhaltungsindustrie oder Gastgewerbe.»

Umgang mit Corona: gute Noten für Schweizer Arbeitgeber

bewerten den Umgang ihres Arbeitgebers mit der Corona-Krise als gut oder sogar sehr gut, 8% als mangelhaft oder ungenügend. Die besten Noten vergeben Arbeitnehmende aus Industrie und Gewerbe, am kritischsten sind die Beschäftigten im Handel. BERTSCHINGER: «In schwierigen Zeiten ist es wichtig, Mitarbeitende in einer für sie oft völlig neuen Situation mit Homeoffice und virtueller Zusammenarbeit zu unterstützen. Die überwiegend positive Bewertung zeugt von einer hohen Flexibilität bei Schweizer Firmen.»


Neuer Job Corona zum Trotz!

Corona ist eine Katastrophe, ganz klar! Dennoch gibt es Leute, die gerade jetzt eine neue Stelle gefunden haben. In Teil 2 dieses Blogs erzählen zwei der Erfolgreichen, wie es ihnen gelungen ist.


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