Sprachassistenten sind derzeit in aller Munde. Was können die cleveren Helfer tatsächlich? Wo stossen sie an ihre Grenzen und warum? Wir haben uns die wichtigsten Optionen für Sie angesehen!

Sprachassistenten sollen uns das tägliche Leben erleichtern. Eine ausgeklügelte Software analysiert dabei die gesprochenen Worte und ordnet diese in den korrekten Kontext ein. Im Idealfall reagiert sie darauf und stellt die gewünschten Informationen wie Kinoprogramm, Wettervorhersage oder die Temperatur bereit. Auf der anderen Seite können externe Geräte gesteuert werden: An- und Ausschalten der häuslichen Elektrogeräte, Licht, Alarmanlage.

 

So individuell wie wir

Richtig interessant wird es, wenn sich mit einem Wort viele Dinge gleichzeitig steuern lassen. So könnte beispielsweise ein Szenario lauten: „Alexa, gute Nacht“, was je nach Vorliebe zur Folge hat, dass die Alarmanlage scharf gestellt wird, sich die Aussenbeleuchtung einschaltet, die Nachtlichter im Haus aufleuchten und leise „Deep Sleep Music“ aus den Lautsprechern ertönt.

 

Big Brother is listening

Damit das Ganze jedoch funktioniert, hören uns die Sprachassistenten immer zu, um ihr Schlüsselwort zu erkennen: „Alexa“ für Alexa, „Hey Siri“ für Siri oder „Ok Google“ oder „Hey Google“ für den Google-Assistenten. Theoretisch stellen die Assistenten erst eine Verbindung zu den Servern her, wenn ihr Rufname genannt wird. Es sind jedoch Fälle bekannt, in denen Mitarbeitende von Amazon private Gespräche analysiert haben, um den Assistenten zu verbessern. Angeblich kann dies in den Einstellungen zur Privatsphäre verhindert werden.

 

Alexa, Siri, Google Assistant und ihre Grenzen

Die smarten Homes sind im Vormarsch. Sicher ist, dass Sprachsteuerung in den nächsten zehn Jahren zum Alltag gehören wird. Das Prinzip dahinter ist genial: Man muss einem Sprachassistenten nur sagen, was man möchte und dieser erledigt dann die jeweilige Aufgabe oder gibt die gewünschte Auskunft — so die Theorie … Alexa scheint die derzeit umfangreichste Option zu sein. Die Beliebtheit liegt sicherlich auch darin begründet, dass es für die Bedienung mit der Sprachsteuerung von Alexa am meisten kompatible Endgeräte gibt. Die derzeitigen Grenzen der Sprachassistenten — insbesondere im Mobilbereich — liegen vor allem an folgenden Aspekten:

  • Sprachassistenten sind im Vergleich zu visuellen Bedienungsoberflächen stark eingeschränkt. Will man beispielsweise einen Wikipedia-Artikel schnell überfliegen, wird man kaum die Geduld haben, sich den kompletten Text vom Sprachassistenten vorlesen zu lassen.
  • Bilder können nicht dargestellt werden.
  • Störung von Passanten an öffentlichen Orten wie Zügen oder Cafés u.ä.
  • Die Spracherkennung hat noch Probleme mit Dialekten und Akzenten.
  • Und schliesslich möchte man nicht alles mit allen teilen. Kommandos wie «Okay Google, rufe meinen Frauenarzt an», oder «Hey Siri, zeige mir das nächste Foto auf Tinder» sind gute Beispiele hierfür.

 

Smartphone ade?

Aus den oben genannten Gründen ist gemäss Experten nicht damit zu rechnen, dass Sprachassistenten die Smartphones verdrängen werden. Einer Umfrage zufolge geben 81 Prozent der Befragten an, die Sprachassistenten vor allem zuhause zu benutzen, 23 Prozent verwenden sie nur, wenn sie alleine sind und 67 Prozent finden es störend, wenn jemand Sprachassistenten in der Öffentlichkeit benutzt.