Ob als Tapetenwechsel, für mehr Inspiration, Konzentration, etwas Zeit an der frischen Luft oder das sinnvolle Nutzen eines Pendlerweges oder Ortswechsels: Gute Gründe für Remote Work – sofern dieses Arbeitsmodell vom Arbeitgeber unterstützt wird  – gibt es viele. Weshalb also nicht den Arbeitsplatz auf die Schienen, das Wasser oder ins Freie verlegen? Das sagte sich auch unsere Communications Managerin Sabrina.

Weshalb Remote Work im öV?

Ich bin oft und gerne unterwegs. Neue Orte und die zufälligen Gespräche mit anderen Menschen inspirieren mich. Zudem bin ich ein Fan unseres meist gut funktionierenden öV-Netzes und versuche stets sogenannt «tote» Zeit zu nutzen. Ich weiss – spätestens seit einem kürzlich im Tages-Anzeiger erschienenen Artikel – übertreiben sollte man es damit nicht. Üblicherweise nutze ich vor allem längere Zugfahrten zum Arbeiten. Einen ganzen Tag unterwegs zu sein, ist auch für mich ein Novum.

Ready, set, remote

Wohin es für mich gehen soll, hat unsere Instagram-Community entschieden. Nun stehe ich also mit Sack und Pack am Zürcher Hauptbahnhof. Noch rasch mit dem obligatorischen Kaffee eindecken – dann kanns losgehen. Da ich bei meinen bisherigen Remote Work Erfahrungen vor allem antizyklisch, sprich weder zu Pendlerzeiten noch mit dem Pendlerstrom gereist bin, gestaltet sich die Suche nach meinem ersten Arbeitsplatz gleich etwas schwieriger als gedacht.

Schliesslich klappt es doch und ich richte mich ein. Hotspot an, Laptop auf und los geht der Arbeitstag mit dem Beantworten von E-Mails und der Arbeit am Newsletter.

Nächster Halt: Luzern

Nach rund einer Stunde Zugfahrt treffe ich in Luzern ein. Hier wage ich mich erstmals in meiner «Remote Work Karriere» aufs Wasser. Die Wartezeit bis zum Ablegen des Schiffs überbrücke ich auf einer Treppe am Quai, bearbeite die aufgenommenen Videos für Instagram und filme neue Sequenzen. Dabei ernte ich den einen oder anderen irritierten Blick. 😉 Um 9.12 Uhr legt das Dampfschiff Richtung Brunnen ab. An Bord muss ich einsehen, dass ich mit meiner Einschätzung zur Passagierzahl wohl auf dem falschen Dampfer war. Schulklassen, Seniorenwandergruppen, Rigi-Ausflügler mit kleinen Kindern – alle wollen sie den schönen Spätsommertag geniessen. Macht nichts, schliesslich habe ich gerne Menschen um mich. Ich installiere mich im Stübli und kann die beiden Stunden auf dem Vierwaldstättersee produktiv nutzen. Viel von der schönen Landschaft, die draussen vorüberzieht, kriege ich allerdings nicht mit. Dafür von den angeregten Gespräch um mich herum. Nach einer gewissen Zeit bin ich deshalb dankbar um eine Erfindung namens «noise cancelling» und die entsprechenden Kopfhörer.

Zurück auf die Schiene

Dass Schiffe leider nur über wenige Steckdosen verfügen, wird mir auch vom freundlichen Servicepersonal bestätigt. Deshalb bin ich froh, wieder auf die Bahn umsteigen zu können. Intercity-Züge sind für Remote Work bestens ausgestattet und so geht es durch den Gotthard-Basistunnel in Richtung Tessin. Erstaunlicherweise ist der Empfang so gut, dass sogar Calls und das Bearbeiten unserer Webpage möglich sind.

Prossima fermata: Ticino

Mit frisch gestärktem Notebook-Akku komme ich mittags in der Hauptstadt des Kantons Tessin an. Hier beschliesse ich aufgrund eines Meeting-Termins erst einmal eine längere öV-Pause einzulegen – schliesslich will ich eine stabile Internetverbindung, was auf gewissen Zugstrecken nicht gegeben ist. Als Arbeitsort wähle ich Castello Montebello, die mittlere der drei Burgen.

Empfang klappt, Smartphone tankt an der Powerbank Saft und ich kann eine kurze Mittagspause einlegen. Abgesehen vom deutlich auffrischenden Wind und dem wandernden Sonnenstand (siehe auch Erfahrungsbericht meiner Kollegin Barbara Keller), funktionieren MS Teams Meetings im Freien super. Einige Calls, E-Mails, zahlreiche Annährungsversuche frecher Eidechsen und drei weitere Stunden später, droht der Notebook-Akku in einen verfrühten Feierabend zu gehen. Also nichts wie los zu meinem heutigen Zielort Locarno.

Fazit & Tipps