«Sind wir schon daaa?» Denken Sie bei dieser Frage auch an die letzte Autofahrt mit Ihren Kindern? Oder erinnern Sie sich an eine lange Autofahrt in Ihrer Kindheit? Auch in Bezug auf die aktuelle Situation scheint die Frage ziemlich passend. Wobei „da“, dass Ende der Pandemie ist und mindestens genauso weit entfernt scheint wie die Zieldestination bei der besagten Autofahrt. Was beschäftigt uns? Was beschäftigt unsere Kunden? Diesen Fragen sind wir nachgegangen und möchten die Erkenntnisse mit Ihnen teilen.

Es ist eine sehr lange Autofahrt. Man hat es sich ein bisschen gemütlich gemacht. Hat etwas zu trinken, leckere Snacks, liest ein Buch, arbeitet oder schaut Netflix. Eigentlich ganz gute Voraussetzungen, um als Beifahrer eine lange Autofahrt zu überstehen und doch stellt sich immer wieder die Frage «Sind wir schon da?».

Ungefähr so kann die Stimmung im Marketing Team vom Kaufmännischen Verband Zürich beschrieben werden. Wir haben uns alle mit der aktuellen Situation abgefunden oder gar angefreundet. Eigentlich läuft alles. Die Arbeit im Homeoffice funktioniert. Soziale Kontakte werden unter Einhaltung der Vorgaben gepflegt und auch die Sportroutine hat sich etabliert. Und doch warten wir eigentlich alle auf ein Ende der Pandemie oder realistischerweise auf eine starke Eindämmung eben dieser. Um bei der Autofahrt zu bleiben: Wir warten auf eine Möglichkeit für einen ausgedehnten Rast oder auf die Ankunft am lang ersehnten Ziel.

Wann dürfen wir wieder mit Lockerungen rechnen? Wird der Sommer vergleichsweise „locker“ wie letztes Jahr? Geht der Impfplan der Regierung auf und bringt ein Stück Normalität zurück? Genau solche Fragen beschäftigen uns und leider haben auch wir keine Antworten darauf. Das Leben „on hold“ geht also erst einmal weiter.

Der Perspektivenwechsel

Wie es uns innerhalb des Teams geht – darüber tauschen wir uns regelmässig in unseren Team-Meetings aus. Was wir allerdings nicht so direkt mitbekommen ist, wie es Ihnen geht. Was beschäftigt unsere Kundinnen, Mitglieder und Newsletter-Abonnenten? Um diese Frage zu beantworten, haben wir das Gespräch mit unseren zwei Beratungsstellen, dem Rechtsdienst und der Laufbahn- und Karriereberatung gesucht.

Die beruflichen Ziele bekommen ein neues Gewicht

Gemäss Caroline Schultheiss, Laufbahn- und Karriereberaterin beim Kaufmännischen Verband Zürich, machen sich Menschen vermehrt Gedanken über ihre berufliche Laufbahn. Einerseits geschieht dies, weil sie durch Arbeitsplatzunsicherheit dazu gezwungen werden, anderseits machen sich auch Menschen mit sicheren Arbeitsplätzen vermehrt Gedanken zu ihren beruflichen Zielen. Wer auf Stellensuche ist, findet momentan je nach Branche nicht die besten Bedingungen vor. Hier rät Caroline Schultheiss ganz klar: Aktiv werden und es einfach probieren. Anstelle von „Was geht nicht?“ soll die Einstellung auf „Was geht?“ geändert werden. Aus Erfahrung zeigt sich: Wer mutig ist und einfach probiert, erfährt früher oder später meist einen Erfolg.

Was in den Beratungen – mit Stellensuchenden und Arbeitstätigen – vermehrt zum Thema wird, ist die mentale Gesundheit. Wer auf Jobsuche ist, den bedrückt die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Wer einen Job hat und im Homeoffice arbeitet, hat Mühe mit dem Border-Management – also der Abgrenzung zwischen Freizeit und Job. Auch hier rät die Expertin, den Fokus immer auf das Positive zu legen. Für Stellensuchende sind unsere Laufbahn- und Karriereberaterinnen eine gute und neutrale Anlaufstelle. Sie erhalten oft das Feedback, dass nach einer Beratung plötzlich wieder die Motivation für ein aktives Handeln da ist.

Auch für Arbeitstätige im Homeoffice hat Caroline Schultheiss ein paar simple Tipps:

  • Regelmässig den Kontakt zu Teamkollegen suchen.
  • Nach dem Feierabend einen kurzen Spaziergang zum „Abschalten“ machen oder wenn es draussen grau und nass ist, einfach einen Kleiderwechsel machen: Raus aus den Arbeitsklamotten, rein ins Freizeit-Outfit.
  • Sich mit Online-Trainings oder Referaten auf LinkedIn, Coursera, Udemy oder Universitäten neue Impulse und Inspirationen zu seinem Fachbereich holen.

Viele arbeitsrechtliche Fragen zu Kündigung, Arbeitsvertrag & Co

Trotz oder gerade wegen der Pandemie suchen sich viele Menschen einen neuen Job. Das bedeutet, dass ein Job gekündigt werden muss oder gekündigt wird und ein neuer Vertrag unterschrieben wird. Dazu erhalten die Juristinnen und Juristen unseres Rechtdienstes zurzeit häufig Fragen. Was muss ich bei einer Kündigung beachten? Ist mein Arbeitszeugnis gut? Sind die vertraglichen Details vom neuen Job rechtens?

Im Grundsatz gilt:

  • Erst kündigen, wenn der neue Vertrag unter Dach und Fach ist.
  • Der zuständigen Person beim Arbeitgeber (Vorgesetzte, HR) die Kündigung in einem persönlichen Gespräch mitteilen. Es ist eine gute Idee, das Kündigungsschreiben gleich zum Gespräch in doppelter Ausführung mitzunehmen und sich die Kündigung schriftlich bestätigen zu lassen.
  • Bezug von Ferien und Abbau von Überstunden rasch klären.
  • Zeitnahe Ausstellung eines Zwischenzeugnisses beantragen.

Wie geht’s weiter?

Schlussendlich bleibt uns allen nichts anderes übrig, als nach vorne zu blicken. Wir vom Kaufmännischen Verband Zürich bleiben positiv gestimmt und freuen uns, wenn mit den steigenden Temperaturen (hoffentlich) auch ein wenig die alte oder eben neue Normalität zurückkehrt.


Können wir Sie unterstützen?

Unsere Laufbahn- und Karriereberatung unterstützt bei Themen rund um die berufliche Laufbahn.

Bei arbeitsrechtlichen Fragen haben Sie mit unseren Juristinnen und Juristen vom Rechtsdienst eine kompetente und unkomplizierte Anlaufstelle.