Marx ist mitten in seiner Lehre zum Gleisbauer als ein Arbeitsunfall ihn dazu zwingt, seine Weichen in der Berufslaufbahn neu zu stellen. Im Porträt spricht unser Sachbearbeiter CRM offen über den nicht ganz einfachen Weg von den Gleisen ins Büro des Kaufmännischen Verbands Zürich.

2009 begann Marx seine Lehre als Gleisbauer. Innerhalb von 3 Jahren zum EFZ und dann im erlernten Beruf weiterarbeiten – soweit der Plan. Doch es kam anders. Mitten im zweiten Lehrjahr erlitt Marx einen schweren Arbeitsunfall. Die Genesung dauerte knapp 2 Jahre. Den Lehrabschluss konnte Marx zwar unter speziellen Bedingungen erlangen, doch die Rückkehr in den Job liess die Gesundheit nicht mehr zu. Und nun?

IV, RAV und Sozialamt – der Marathon zur Festanstellung beginnt

Marx absolvierte während drei Jahren das Handelsdiplom zum Bürofachmann. Doch der Einstieg in die Berufswelt war auch mit diesem Diplom in der Tasche nicht einfach. Mit Hilfe seines Beraters bei der IV erhielt er einen Job bei einer Stiftung. Sein Einsatzgebiet: eine Webseite erstellen, Spenden-Galas organisieren und vieles mehr. Doch nach einem Jahr war (vorerst) Schluss. Die IV unterstützte das Arbeitsverhältnis nicht weiter und es kam zu keiner Festanstellung. Marx begab sich erneut auf Stellensuche und unterschrieb einen Vertrag bei einem Sicherheitsdienst. Doch die Vergangenheit holte ihn ein – bereits in der ersten Woche war klar: der Körper will nicht. So musste Marx den Job auf Anraten seines Arztes wieder aufgeben.

Damit begann die Stellensuche von neuem: Dieses Mal nicht mit Hilfe der IV, sondern mit jener des Regionalen Arbeitsvermittlungszentrums (RAV). Wie der Zufall es wollte, landete Marx bei derselben Stiftung, die ihm bereits einmal Arbeit gab. Doch wieder war nach einem vom RAV finanzierten Jahr Schluss. Trotz der vielen Enttäuschungen kam für Marx Aufgeben nie in Frage. Über ein weiteres Programm des RAV fand er abermals eine befristete Stelle – doch auch hier brachte das Hoffen nichts – es ergab sich wieder keine Festanstellung.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Da die ALV-Taggelder mittlerweile aufgebraucht waren, blieb nur noch der Weg aufs  Sozialamt. Für viele Menschen eine schlimme Vorstellung – für Marx ein echter Glücksfall, wie er rückblickend sagt. Der zuständige Sozialarbeiter erkannte auf Anhieb Marxs Potential und seinen starken Willen. Dies stimmte ihn zuversichtlich, dass Marx eine Stelle finden würde. Top motiviert durch die Tatsache, dass jemand an ihn glaubte, erhielt Marx tatsächlich bald eine Anstellung beim Kaufmännischen Verband Zürich. Auch dieser Job war zu Beginn nur befristet. Doch dieses Mal hat die Geschichte ein Happy End: Nach einigen Monaten hatte Marx jenes Papier in der Tasche, für welches so lange gekämpft hatte – den ersten unbefristeten Arbeitsvertrag. Marx hat seinen Platz in der Arbeitswelt gefunden.

Ein Blick in die Zukunft

Auf die Frage, was er sich für seine berufliche Zukunft wünscht, antwortet Marx: «Momentan nichts. Ich bin zufrieden und happy hier.“ Bevor er sich Gedanken über seine berufliche Zukunft macht, möchte Marx die Stabilität eines unbefristeten Arbeitsverhältnisses geniessen„Step by Step“, so sein Motto.

Marx (und auch wir 😉) ist überzeugt, dass er seinen Weg machen wird. Seine Vergangenheit hat ihn zwei Dinge gelehrt: Einerseits, dass es im richtigen Moment eine Person braucht, die an einen glaubt und dass man in erster Linie seines eigenen Glückes Schmied ist.


Zur Person

Marx ist 28 Jahre alt, passionierter Hobby-Koch. Der langjährige Yu-gi-oh Trading Card Game Spieler interessiert sich für Technologien der Zukunft und arbeitet beim Kaufmännischen Verband Zürich als Sachbearbeiter CRM. Sein Weg ins Büro war nicht der klassische und schon gar nicht  geplant.

 

Mussten auch Sie – ähnlich unserem Arbeitskollegen Marx Schneiter – in Ihrem Berufsleben die Weichen unerwartet neu stellen oder waren Sie für jemanden jene Person, die fest an ihn/sie geglaubt und nur damit ein Leben positiv verändert hat? Teilen Sie Ihre Geschichte mit uns.

blog@kfmv-zuerich.ch oder im untenstehenden Kommentarfeld