Wie ist es für Führungskräfte, wenn alle Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten? Diese Frage haben wir uns gestellt, denn gang und gäbe ist dies längst nicht bei allen Unternehmen. Der Kaufmännische Verband Zürich setzt in Zeiten wie diesen auf «Virtuelles Führen», doch wie genau wird dies umgesetzt?

Wir haben uns mit unserer Leiterin Marketing & Kommunikation, Maria Hagedorn, natürlich ganz virtuell, ausgetauscht. Sie erzählt uns, wie sie diese Herausforderung mit ihrem Team meistert.

 

Wie hast du dich mit deinem Team im Homeoffice organisiert?

Wir haben uns als Team auf das Szenario «Homeoffice» im Vorfeld gut vorbereitet, um an Tag X ready zu sein. Für die eine Hälfte des Teams war Homeoffice nichts Neues, für die andere Hälfte schon. Technisch hat dank der Vorbereitung und dank der Unterstützung von Andrea, die zu Beginn der Blogreihe Einblick in die technische Umsetzung gewährte, (fast) alles auf Anhieb gut funktioniert. Das ganze Team konnte ab Tag eins von zu Hause aus arbeiten. Sogar die Online-Telefonanlage funktioniert. Meetings finden neu online mittels Zoom statt, der bilaterale Austausch erfolgt telefonisch. Ich habe versucht, mit allen individuell in Kontakt zu sein und den nötigen Freiraum für den Findungsprozess und für Organisatorisches zu geben, wo es ihn brauchte.

Wie stellst du sicher, dass ein regelmässiger Austausch stattfindet?

Wir treffen uns täglich zu virtuellen ungefähr einstündigen Zoom-Team-Meetings, innerhalb welchen wir unsere individuellen Erfahrungen im Homeoffice teilen, uns gegenseitig Tipps geben und uns über das Daily Business austauschen. Zudem finden ab dieser Woche eine freiwillige Kafipause und eine Afterwork-Session statt, für die lockere virtuelle Begegnung abseits des neuen Homeoffice-Arbeitsplatzes. Ich bin gespannt, wie es ankommt und was daraus wird. Ich freue mich darauf, nicht mehr nur die weisse Wand im Hintergrund eines Mitarbeitenden im Homeoffice zu sehen, sondern vielleicht auch mal das Sofa oder den Balkon… 😉

Momentan arbeitet ihr im Team ohne euch persönlich zu treffen. Das stellt hohe Anforderungen an Führungskräfte wie auch Mitarbeitende. Mit welchen Herausforderungen siehst du dich aktuell besonders konfrontiert?

Die grösste Herausforderung empfinde ich im fehlenden physischen, zwischenmenschlichen Kontakt. Mimik, Gestik und Körperhaltung spielen eine entscheidende Rolle dabei, den Menschen zu spüren. Aktuell muss die Momentaufnahme während eines Online-Meetings reichen – das ist nicht ganz einfach und erfordert viel Empathie. Das geht auch an die eigene Energie. Nach der ersten Woche sind wir nun technisch gut eingerichtet, die Phase des «Excitements» geht langsam zu Ende – nun gibt es in den Köpfen wieder Platz für anderes. Für individuelle Gedanken, für das Erkennen der besonderen Lage, in der wir uns befinden, für die Akzeptanz, dass wir so noch ein paar Wochen, wenn nicht Monate leben und arbeiten werden. Das kann Ängste auslösen – bei Eltern gleichermassen wie bei Singles und Paaren. Der Umgang mit der physischen und psychischen Gesundheit der Mitarbeitenden – das wird die nächste Herausforderung.

Was denkst du, zeichnet eine gute Führungskraft in Zeiten wie diesen aus?

Da sein, zuhören, verbunden und im Austausch bleiben, Freiraum und gleichzeitig Struktur geben, Gefässe für die Begegnung schaffen – das ist jetzt die Aufgabe von Führungskräften. Wenn das gelingt, dann glaube ich, macht eine Führungskraft einen guten Job. Und unbedingt Pausen einlegen. Für sich selbst und als Vorbild. 🙂

 


Fortsetzung folgt..

Ei­ni­ge un­se­rer Team­kol­le­gin­nen und -kol­le­gen berichten re­gel­mäs­sig über ihre Ho­me­of­fice-Er­fah­run­gen.

Wie haben Sie und ihr Team sich organisiert? Wie meistern Sie diese Herausforderung? Wir freu­en uns, wenn Sie Ihre Er­fah­run­gen mit uns tei­len!