Wir leben in bewegten Zeiten. Dynamik und Schnelllebigkeit prägen unseren Alltag. Megatrends wie die Globalisierung, Individualisierung oder Technisierung führen in unserer Gesellschaft zu tief greifenden Veränderungsprozessen. Den damit einhergehenden Anpassungsdruck spürt auch die Arbeitswelt, die sich angesichts der digitalen Wirklichkeit mit grossen Herausforderungen konfrontiert sieht.

Auch wenn sich der Wandel heute in immer rasanterem Tempo vollzieht oder vielleicht auch gerade deshalb: Gewisse Werte und Prinzipen bleiben wichtig, ja sie gewinnen künftig wohl noch an Bedeutung.

Bewährte Prinzipien betonen den Wert zwischenmenschlicher Beziehungen

Aller Unkenrufe zum Trotz: Der Mensch und seine Beziehung zu anderen Menschen verliert im digitalen Zeitalter nicht an Bedeutung. Im Gegenteil: Sie wird immer wichtiger. Dieser Umstand beeinflusst auch den Führungsstil heutiger Chefs und Chefinnen und ihren Umgang mit den Mitarbeitenden.

Drei dieser jahrzehntealten Prinzipien werden in Zukunft noch wichtiger:

  • Respekt und Wertschätzung den Menschen gegenüber
  • Authentizität und eine realistische Einschätzung der eigenen Kompetenzen
  • Glaubwürdigkeit – also die Bereitschaft, zu Fehlern zu stehen und mit gutem Beispiel voranzugehen

Dringend nötig: ein neues Führungsverständnis

Könnte ein Manager aus den 1960er-Jahren für ein paar Stunden in die heutige Zeit reisen, wäre er überwältigt, wie sich die Welt seither verändert hat: Wir waren auf dem Mond, drucken Gegenstände mit 3D-Druckern aus, lassen uns von einer Stimme im Auto den Weg weisen, drehen mit unserem Smartphones Videos und erledigen damit auch gleich unsere Einkäufe. Noch mehr staunen dürfte der Zeitreisende allerdings beim Besuch eines „modernen“ Unternehmens: Dort würde er nämlich feststellen, dass sich kaum etwas verändert hat. Wichtige Entscheidungen werden nach wie vor von hoch bezahlten (immer noch vorwiegend männlichen) Managern an der Unternehmensspitze getroffen. Mitarbeitende auf den unteren Ebenen werden durch Zielvorgaben, Budgets und Controllingmethoden geführt. Es gibt Abteilungen und Hierarchien. Vor diesem Hintergrund stellt Gary Hamel in seinem Beststeller „Das Ende des Managements“ zu Recht die Frage, ob diese Art der Führung noch zeitgemäss sei. Können wir es uns heute noch leisten, nach dieser Logik zu führen, obwohl sich die Rahmenbedingungen drastisch verändert haben? Die Antwort liegt auf der Hand – und sie lautet „nein“.

Die Erfolgsformel moderner Führungskultur könnte heissen:

Offenheit plus Augenmass = gute Ausgangsposition.

Digital Immigrant plus Digital Native = gut aufgestellt für die Zukunft.

Was erfolgreiche Führungspersonen heute richtig machen

Eine moderne Kultur der Führung baut darauf, dass sich die Generationen in den Unternehmen zusammentun und voneinander lernen. Persönlichkeit lässt sich nicht digitalisieren. Deshalb ist (und bleibt) analoges Führen so wichtig. Erfolgreiche Führungspersonen setzen auf Diversity und die Stärken der Mitarbeitenden. Sie stellen das Teilen von Wissen über einseitigen Protektionismus. Sie fördern lebendige Netzwerke und finden den richtigen Mix aus analoger und virtueller Kommunikation. Denn heute wie damals gilt: Die Dosis macht das Gift – und die Mischung macht’s.


Wer mehr über „Erfolgreiche Führung – gestern und morgen“ erfahren möchte, dem sei die gleichnamige Podiumsveranstaltung vom Montag, 8. Mai 2017 im Kaufleuten Zürich empfohlen. Nach einem Inputreferat von Arno Ehret, ehemaliger Spitzensportler und Handball-Nationaltrainer, diskutieren unter der Leitung von Dominik Widmer (Radio 24):

  • Julie Bernet (Bank Coop, Leiterin Region Zürich-Ostschweiz, Mitglied der Direktion)
  • Rolf Butz (Geschäftsführer Kaufmännischer Verband Zürich)
  • Iris Müller (Movento Schweiz AG, Senior UX Specialist)
  • Robin Manzanell (Swissavant, kfm. Angestellter Berufsbildung)

Aktuelle Seminarangebote für angehende und erfahrende Führungspersonen gibt es auf unserer Website kfmv-zürich.ch.