Über Geld spricht man nicht, schon gar nicht, wenn es um den eigenen Lohn geht. Doch genau da liegt das Problem: Rund um Lohn und Lohnverhandlung kursieren viele falsche Annahmen. Zahlreiche Mythen ranken sich um Lohnverhandlungen, Lohnerhöhungen und den Zusammenhang zwischen Ausbildung und Entlohnung. Unsere Lohnberaterin Petra Buck kennt diese Themen aus der Praxis – und räumt mit den gängigsten Irrtümern auf.
Mythos 1: Lohnverhandlungen sind nur fürs Topmanagement
Falsch. Lohnverhandlungen stehen nicht nur Führungskräften zu, sondern allen Mitarbeitenden. Jeder hat das Recht, über seine Bezahlung zu sprechen. Entscheidend ist dabei nicht Ihre Position, sondern wie Sie Ihren Beitrag zum Unternehmen sichtbar machen.
Mythos 2: Die Lohnverhandlung ist ein Kampf
Falsch. Wer glaubt, es ginge ums «Gewinnen» oder «Verlieren», irrt sich. Lohnverhandlungen sollten professionelle Gespräche auf Augenhöhe sein. Es geht darum, Argumente sachlich zu präsentieren, mit einem klaren Fokus auf den eigenen Beitrag zum Unternehmenserfolg.
Mythos 3: Eine Lohnerhöhung ist immer drin
Leider nein. Unternehmen haben Budgetgrenzen und feste Vergütungsprozesse. Eine Erhöhung ist nicht immer möglich, aber eine Verhandlung kann jederzeit zum Thema gemacht werden. Wer informiert, vorbereitet und realistisch auftritt, erhöht die Chancen auf ein positives Ergebnis.
Mythos 4: Ich brauche Glück, um mehr zu verdienen
Falsch. Glück ist kein Lohnfaktor. Entscheidend sind Vorbereitung, Leistung und Strategie. Wer seine Aufgaben mit Engagement erfüllt, Erfolge dokumentiert und seinen Marktwert kennt, schafft eine solide Grundlage für konstruktive Lohngespräche.
Mythos 5: Weiterbildung führt automatisch zu mehr Lohn
Nicht unbedingt. Eine Weiterbildung ist wertvoll, doch sie garantiert keine automatische Lohnerhöhung. In vielen Fällen wird erst bei einem Funktionswechsel, also bei veränderten Aufgaben oder mehr Verantwortung, über einen höheren Lohn verhandelt. In der gleichen Rolle bleibt der Lohn oft gleich, trotz zusätzlicher Qualifikation.
Mythos 6: Höherer Abschluss = höherer Lohn
Nicht zwingend. Zwar kann ein höherer Abschluss neue Karrieretüren öffnen, doch der Lohn orientiert sich an der ausgeübten Funktion, nicht an Titeln oder Diplomen. Der tatsächliche Verantwortungsbereich und die Leistung im Job zählen am meisten.
Fazit: Selbstwert ist Lohnwert
«Ihr Lohn ist nicht nur eine Zahl – es ist der Wert, den Sie sich selbst zuschreiben. Bleiben Sie dran, verhandlen Sie selbstbewusst und sorgen Sie dafür, dass Ihre Leistungen angemessen honoriert werden,» sagt unsere Lohnberaterin Petra Buck.
Die sechs Lohnmythen können Sie sich auch auf YouTube anschauen – viel Spass!
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