Künstliche Intelligenz (KI) spielt in der Bildungslandschaft eine immer grössere Rolle – und wird auch das neue Qualifikationsverfahren (QV) prägen. Sie eröffnet vielfältige Möglichkeiten zur Unterstützung für personalisiertes Lernen, wirksames Lehren und kreatives Arbeiten. Die Wirtschaftsschule KV Zürich (WKVZ) sieht in KI eine wertvolle Ressource, die den Unterricht bereichern kann – vorausgesetzt, der kompetente Umgang damit wird gezielt vermittelt.
Die WKVZ erarbeitet mit einer internen Projektgruppe Leitlinien und praxisnahe Tipps für den Umgang mit KI ‒ für Lehrende, Lernende und Mitarbeitende der Verwaltung. Dafür werden Trainingseinheiten, Workshops, aber auch Online-Materialien bereitgestellt. Ziel ist es, alle Beteiligten fit im Umgang mit KI zu machen und ihr Potenzial dort zu nutzen, wo es sinnvoll erscheint. KI soll dabei in der Lehre nicht Faktenwissen ersetzen, sondern gezielt unterstützen, wo sie den Unterricht bereichern oder erweitern kann. Eine erste Leitlinie, wie die WKVZ den Einsatz von KI versteht, wurde bereits auf ihrem Webportal veröffentlicht:
Unterstützung, nicht Ersatz
KI kann beim (personalisierten) Lernen helfen, sie soll jedoch nicht den eigenen Lernprozess ersetzen. Eigene Denk- und Arbeitsleistungen bleiben essenziell.
Kritische Reflexion
Informationen und Texte aus KI-Programmen müssen stets kritisch geprüft und hinterfragt werden. Nicht jede generierte Antwort ist korrekt, aktuell oder frei von Verzerrungen. Der reflektierte Umgang mit KI ist Teil einer modernen Medienkompetenz.
Transparenz und Ehrlichkeit
Die Nutzung von KI muss kenntlich gemacht werden, insbesondere bei schriftlichen Arbeiten oder Präsentationen. Wer KI verwendet, muss dies offenlegen und deutlich machen, wie sie eingesetzt wurde.
Grundhaltung
Die Lehrenden bilden sich zum Thema KI stetig weiter und kommunizieren ihren Klassen gegenüber klare Regeln betreffend des KI-Einsatzes im Unterricht. Sie klären, wann der Einsatz von KI sinnvoll respektive erlaubt ist und wieso.
Verantwortung
Die Lehrenden tragen die inhaltliche und qualitative Verantwortung beim Erstellen von Lehr- und Lernmaterialien.
Datenschutz und Ethik
Der Schutz persönlicher Daten hat Priorität – für die Lehrenden und die Lernenden. KI-Tools sollten nur im Rahmen geltender Datenschutzbestimmungen genutzt werden. Zudem ist es wichtig, sich ethischer Fragen bewusst zu sein, etwa im Hinblick auf mögliche Manipulationen, Verzerrungen oder den Umgang mit Urheberrechten.

Offensichtlich Fake: Pommes aus dem
3D-Drucker. Oft nicht offensichtlich Fake:
Mit KI generierte Arbeiten der Lernenden.
Hierfür braucht es Transparenz:
Was bleibt authentisch und was wird durch Technologie neu definiert?
Der verantwortungsvolle Umgang mit KI ist ein fortlaufender Lernprozess, der alle betrifft ‒ Lehrende, Lernende und die Bildungsinstitution als Ganzes. Die WKVZ sieht den technologischen Wandel als Chance, die Bildung weiterzuentwickeln und die Lernenden gezielt mit Fähigkeiten auszurüsten, die im modernen Berufsalltag unerlässlich sind.
Autorenschaft
Michael Hönig, Jonas Blöchliger und Joanna Flück, Wirtschaftsschule KV Zürich
                      
                  
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