Berufs- und Praxisbildner:innen starten mit ihrer Erfahrung im auszubildenden Gebiet und spielen eine zentrale Rolle in der beruflichen Grundbildung. Stete Weiterbildung ist für diese Funktion essenziell, um ihre pädagogischen, fachlichen und sozialen Kompetenzen laufend zu stärken. Es gibt zahlreiche Wege zur Weiterentwicklung – sowohl innerhalb der Berufsbildung als auch in Richtung Erwachsenenbildung oder Bildungsmanagement. Entscheidend ist, wohin man sich fachlich und pädagogisch entwickeln möchte.
Die folgenden Beispiele zeigen mögliche Bildungswege – die Liste ist nicht abschliessend:
BERUFSBILDNER:INNEN-KURS
(schweizweit anerkannter Ausweis)
- Erfüllte Voraussetzungen zur Ausbildung von Lernenden
- Dauer: 5 Tage / 40 Stunden
- Verschiedene Anbieter in der ganzen Schweiz
BERUFSBILDNER:IN IN LEHRBETRIEBEN
(schweizweit anerkanntes Diplom)
- Diplomlehrgang für Absolventinnen und Absolventen des Berufsbildner:innen-Kurses
- Dauer: 10 Tage / 100 Stunden
SVEB-ZERTIFIKAT (MODUL 1) UND WEITERE MODULE BIS ZUR BERUFSPRÜFUNG
(mit eidg. Fachausweis)
- Als Einstieg in die Erwachsenenbildung
- Qualifiziert zur Durchführung von Lernveranstaltungen mit Erwachsenen
- Ist oft Grundlage für weitere pädagogische Weiterbildungen
BERUFSPRÜFUNG (BP)
- z. B. Ausbilder:in mit eidg. Fachausweis
- Berufsbildungsfachfrau/-fachmann mit eidg. Fachausweis
HÖHERE FACHPRÜFUNG (HFP)
- z. B. Ausbildungsleiter:in HFP mit eidg. Diplom
HÖHERE FACHSCHULE
- z. B. Dipl. Erwachsenenbildner:in HF
FACHHOCHSCHULSTUDIUM
- z. B. Bachelor oder Master in Berufsbildung, Bildungsmanagement, Wirtschaftspsychologie o. ä.
- Teilweise Zugang über Passerellen oder mit Berufsmaturität
Die Laufbahnen und Aufstiegsmöglichkeiten für Berufs- und Praxisbildner:innen sind facettenreich. Sie reichen von Leitungsfunktionen im Unternehmen mit HR- oder Bildungsfokus bis zu Koordinationsfunktionen der Berufsbildung in grösseren Organisationen und Verbänden. Auch Tätigkeiten als Lehrer:in oder Referent:in sind bei vorhandenem Fachstudium mit zusätzlicher didaktischer Weiterbildung möglich. Gerne gesehen sind die Funktionen als Prüfungsexpertinnen und -experten oder ÜK-Leitende. Und selbstverständlich bietet die Funktion auch die Möglichkeit, selbstständig im Bildungsbereich zu arbeiten.
Fachlich und methodisch auf dem neuesten Stand
Wichtig sind zudem Seminare und Weiterbildungen in den Themenbereichen der jeweiligen Bildungsverordnung. Ebenso zu Vertiefungsthemen wie zum Beispiel zu Führung, Coaching, Kommunikation, Generationenkompetenz, Psychologie, Pädagogik und Didaktik, Moderation, Recht und Digitalisierung. Solche laufenden Vertiefungen ermöglichen es, fachlich und methodisch up to date zu bleiben und die eigene Expertise kontinuierlich zu erweitern.
Der Kaufmännische Verband und die Fachgruppe wbp haben sich genau darauf spezialisiert und freuen sich, ein vielfältiges Programm mit entsprechendem Content und individueller Beratung anzubieten.
Autorin

Vera Class, MAS Wirtschaftspsychologie FHNW, eidg. dipl. Kommunikationsleiterin, eidg. FA Ausbildnerin, ist Berufsbildungsexpertin und leitet die nationale Fachgruppe wbp – Wir Berufs- und Praxisbildner:innen.
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