In unserem letzten Blog haben wir uns mit der Frage «Was ist das EFZ ohne Abschlussprüfung wert?» auseinandergesetzt. Verschiedene Arbeitgeber aus dem Kanton Zürich haben zu dieser Frage ein persönliches Statement abgegeben. Alle sind sich einig: Die Lernenden haben auch ohne die Abschlussprüfungen viel mitgenommen, ob schulisch oder in der persönlichen Entwicklung. Die ausgefallenen Abschlussprüfungen sollen nicht ausschlaggebend für die Stellensuche sein. Jetzt möchten wir wissen: Auf was achten die Arbeitgeber bei der Personalrekrutierung in dieser ausserordentlichen Situation am meisten?

Weiterbeschäftigung im Lehrbetrieb

Daniel Hunziker, Berufsbildungsverantwortlicher der Maagtechnic AG erklärt uns, wie sie in ihrem Unternehmen vorgehen: «Grundsätzlich budgetieren wir jedes Jahr einen Lernendenpool, damit die Lehrabgänger/innen zumindest 3 bis 6 Monate befristet weiterbeschäftigt werden können. In unserer Nachfolgeplanung sind unsere Lernenden ein fester Bestandteil und wir versuchen die Positionen lehrabgängergerecht auszugestalten. Besonders geeignet für nach der Lehre sind Junior-Funktionen», erklärt Daniel Hunziker weiter.

Rekrutierungsprozess bei Lehrabgänger/innen

Und wie sieht eigentlich der Rekrutierungsprozess bei Lehrabgänger/innen aus? «Die Lehrabgänger/innen durchlaufen den regulären Rekrutierungsprozess, wobei der Schwerpunkt in einem Motivationsschreiben liegt. Ansonsten sind uns Softskills wichtig: Teamfähigkeit, Verständnis für (digitale) Prozesse, vernetzt denken können und gute Kommunikationsfähigkeiten», erzählt uns Daniel Hunziker im Interview. Patricia Summer Rossi, Ausbildungsverantwortliche für KV- und IT-Lernende bei der Eawag in Dübendorf, hat für uns in ihrer HR-Abteilung nachgefragt: «Wir achten auf den Gesamteindruck und auf das Lehrzeugnis. Für uns muss der Gesamteindruck – das ganze Päckli – stimmen. Wichtig ist, dass die neuen Mitarbeitenden persönlich gut zu uns passen. Die fehlenden fachlichen Qualifikationen können gefordert und gefördert werden.» Astrid Tiefenbacher, Leiterin Kundendienst bei der E.Weber & Cie AG setzt auch überwiegend auf Softskills: «Uns ist als Ausbildungsbetrieb bewusst, dass Lehrabgänger/innen eine Grundausbildung absolviert haben und ein Basiswissen in unterschiedlichen Abteilungen mitbringen. Persönlichkeit, Motivation, ehrliches Interesse und Freude an der Arbeit sind uns darum wichtig, damit die Spezialisierung junger Sachbearbeiter/innen in entsprechenden Abteilungen stattfinden kann. Werte wie Hilfsbereitschaft, Team- und Kommunikationsfähigkeit sowie Freundlichkeit werden bei uns gross geschrieben.»


Ihre Meinung ist uns wichtig!

Auf was achtet ihr Unternehmen bei der Personalrekrutierung, speziell bei Lehrabgänger/innen, in dieser ausserordentlichen Situation? Wir sind gespannt auf Ihre Inputs und Meinungen. Kommentieren Sie jetzt! 🙂


Was ist das EFZ ohne Abschlussprüfung wert?
Lesen Sie hier Teil 1 dieses Blogs…