Kaum ein Sektor war bereits von Beginn weg so stark von der Coronakrise betroffen wie die Eventbranche. Anfang Februar hat Martina Kosir ihre Stelle als Event Manager bei uns angetreten. Ihre Aufgabe: Das Eventgeschäft neu konzeptionieren, weiterentwickeln und ausbauen. Und dann: Corona, Lockdown light und keiner kann sagen, wann wieder Normalität einkehren wird. Was also macht ein Event Manager ohne Events?
Die Eventbranche. Die Branche, in der ich mich seit über 15 Jahren zuhause fühle, die Branche, die mir unzählige schöne und magische Eventerlebnisse beschert hat, die Branche, in der ich viele Freundschaften geschlossen habe und die mir immer meinen monatlichen Lohn gesichert hat. Genau über diese Branche, die mir so am Herzen liegt, ist das Coronavirus hereingebrochen wie eine Naturkatastrophe.
Und dann kam Corona
Als ich vor knapp 2.5 Monaten beim Kaufmännischen Verband Zürich meine neue Stelle als Event Manager angetreten habe, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass ich in den kommenden Monaten keinen einzigen Event umsetzen werde.
Manche Berufe können trotz Coronavirus ohne grössere Einschränkungen weitergeführt werden. Natürlich haben auch diese mit technischen Hürden zu kämpfen, müssen sich neue Arbeitsweisen und Abläufe zurechtlegen, aber dennoch funktioniert es irgendwie und der Alltag geht mehr oder weniger seinen gewohnten Gang. Ganz anders in der Eventbranche: Viele Kollegen, die im Veranstaltungsbereich tätig sind, sei es als Caterer, Eventtechniker, Künstler, Angestellte von Agenturen etc. kämpfen um ihre berufliche Existenz.
Im Vergleich zu vielen meiner Berufskollegen habe ich das grosse Glück, dass das Event-Business beim Kaufmännischen Verband Zürich nicht das gewinnbringende Kerngeschäft ist. Trotzdem ist es ein wichtiger Bereich, sowohl für unsere Kundschaft, unsere Partner als auch für uns als Verband. Denn mit welchem Gefäss kann man mehr Nähe zu seinen Mitgliedern, Kundinnen und Kunden schaffen als mit einem informativen, netzwerkbasierten und kreativ umgesetzten Event?
Zauberwort Flexibilität
Für mich persönlich heisst das Schlüsselwort nun Flexibilität. Ich muss flexibel bleiben und das entstandene Vakuum bis zum Nachholtermin einer Veranstaltung kreativ und effizient nutzen.
Die Events liegen zwar auf Eis, dafür läuft es bei uns in der Kommunikationsabteilung rund. Am laufenden Band werden Blogbeiträge und Newsletter produziert, die Social-Media-Kanäle werden gefüttert und die Website laufend aktualisiert. Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass wir zeitnah kommunizieren und unsere Mitglieder, Kunden, Follower etc. klar und umfassend informieren. Hierzu darf ich nun meinen Beitrag leisten und das Team tatkräftig unterstützen. Mein Team setzt viel Vertrauen in mich, bietet mir Hand und lässt mir viel Gestaltungsfreiheit, was ich enorm schätze.
Auch unserer Seminarverantwortlichen wird zurzeit einiges abverlangt. Seminare mussten abgesagt oder verschoben und die Angemeldeten laufend über den aktuellen Stand informiert werden. Dennoch bietet die Krise gerade im Seminarbereich auch Chancen: So versuchen wir uns den aktuellen Digitalisierungsschub zu Nutze zu machen und die Präsenzseminare in Webinare umzuwandeln. Und was soll ich sagen: Die ersten Webinare flimmern bereits diesen Monat über die PC-Bildschirme – weitere sind in Planung.
Weiterdenken für danach
Zudem nutze ich das aktuelle Vakuum als Denk- und Verbesserungsansporn. Ich analysiere bereits realisierte Veranstaltungen, schaue kritisch hin und hinterfrage. So können wir geplante Events schrittweise optimieren und verbessern. Auch wenn mein Start beim Kaufmännischen Verband Zürich anders verlaufen ist, als geplant, die Arbeit geht mir zum Glück nicht aus.
#esgahtwiiter
Eines ist aber klar: Die Eventbranche als Ganzes wird lange und hart arbeiten müssen, um die Folgen des Coronavirus zu verarbeiten. Allerdings kenne ich auch keine andere Branche, die eine derart enorme Flexibilität und Dynamik an den Tag legen kann wenn’s mal eng oder hektisch wird. An Kreativität fehlt es den «Eventlern» sicherlich nicht. Ich wünsche mir für alle einen langen Atem und eine grosse Portion Zuversicht.
Sie haben Lust, eines unserer Webinare auszuprobieren? Hier geht’s zum Online-Seminarprogramm.
Kommentare